Alles über die Polaroid Kamera
Bei der Sofortbildkamera, denken viele Menschen immer noch an ein längst vergessenes Retro-Produkt aus den 80er Jahren. Gerade jetzt aber, da sich alles schon dem digitalen Zeitalter zugewandt hat, beginnt die Polaroid Kamera wieder an Sympathie zu gewinnen und feiert seit einigen Jahren wieder ihr Comeback.
Der Hauptgrund dafür ist, dass man Erinnerungen aus vergangener Zeit noch in der Hand halten kann, und nicht alles nur in digitaler Form auf Instagram und Facebook durchklickt. Polaroid Kameras sind das perfekte Werkzeug für die perfekte Momentaufnahme mit einem extra großen Spaßfaktor.
2010 wurden die alten Sofortbildkameras von der Firma Impossible wieder zu neuem Leben erweckt und die Kameras genießen seitdem jährlich ein stetig anwachsendes Interesse. Wir haben die Top Produkte, die derzeit auf dem Markt sind getestet und sie anhand von Kundenmeinungen, Vor -und Nachteilen, sowie unseren eigenen Erfahrungen einem Ranking unterzogen.
Die Technik der neuen Polaroid Kameras
Natürlich hat sich im Laufe der Zeit auch einiges bei der Technik getan. Die Bildqualität hat sich, im Vergleich zu den alten Modellen immens gesteigert. Zudem kann bei einigen Kameras gedruckt und nebenbei noch fotografiert werden.
Auch verschiedene Aufnahmemodi oder ein Selbstauslöser, lassen sich heute in einer Polaroid Kamera finden. Einige arbeiten auch mit der sogenannten ZINK – Drucktechnik, bei der die Fotos nicht über Tinte, sondern mittels winziger Farbkristalle auf´s Papier kommen. Es gibt aber selbstverständlich auch noch Polaroid Kameras auf dem Markt, die mehr der alten Nostalgie entsprechen.
Die Filme für eine Polaroid Kamera sind allerdings immer noch ziemlich teuer, wenn man sie nicht mit Fotopapier befüllen kann. Der Preis für eine Kamera ist dafür relativ erschwinglich. Schon ab 70€ gibt es die ersten Modelle.
Wieviel kostet eine gute Polaroid Kamera?
Diese Frage ist nicht so pauschal zu beantworten. Es kommt ganz darauf an, wieviel Wert man auf die Qualität der Bilder legt, und wie oft bzw. wie viele Bilder man in einem gewissen Zeitraum schießt.
Wie schon erwähnt, lassen sich Polaroid Kameras für kleines Geld erwerben, und wer nur die Nostalgie und den Kult von damals ab und zu mal wieder aufleben lassen möchte, ist mit einer niedrigpreisigen Kamera ab 70€ auf jeden Fall gut aufgestellt.
Wer ein Top Modell haben möchte, kann auch mal mehrere hundert Euro ausgeben. Allerdings darf man sich dann auch über eine qualitativ hochwertige Verarbeitung, einen günstigeren Preis beim Druckpapier im Vergleich zu einem Film, und viele anderen Gadgets freuen.
Allgemeine Infos zur Polaroid Kamera
Die erste Polaroid Kamera kam schon sehr früh, im Jahr 1948 auf den Markt und trug den Namen “Polaroid Modell 95“. Bei der ersten Filmreihe für diesen Typ wurden die Bilder allerdings noch in Sepia-Farben gedruckt. Das war die Geburtsstunde der Sofortbildkamera.
2007 stagnierte das Geschäft, und Polaroid stellte die Produktion ein. Der Hauptgrund dafür war der technische Fortschritt der Digitalkameras. Selbst die professionellen Spiegelreflexkameras konnten sich mittlerweile immer mehr Leute leisten. Die Polaroid Kamera geriet in Vergessenheit.
Doch Florian Kaps und André Bosman, haben es mit viel Leidenschaft und Hingabe geschafft, die Polaroid Kamera zu neuem Leben zu erwecken. Sie übernahmen den letzten Produktionsstandort im niederländischen Enschede und verkaufen seit 2010 wieder Filme für die alten Polaroid Kameras.
Worauf man beim Kauf einer Sofortbildkamera achten sollte
Generell ist schwer zu sagen, welche Polaroid Kamera die beste ist. Das hängt auch ganz vom persönlichen Geschmack und natürlich vom vorhaben ab. Hier sind ein paar Kritikpunkte, nach denen wir die verschiedenen Kameras getestet haben:
- Analog oder Digital
- Preis
- Bildqualität
- Filmmaterial
- Energiequelle
- Verarbeitung
- Größe und Gewicht
- Optik
Wie funktioniert eine Polaroid Kamera?
Als die erste Polaroid Kamera auf den Markt kam, waren es nicht die Kameras an sich, die für großes Aufsehen und Bewunderung sorgten, sondern die Technik, die sich in der Polaroid Kamera verbarg.
Im Normalfall ist die Sofortbildkamera eine Sucherkamera, die aber damals noch aufgrund des größeren Platzbedarfs für den Film, anders geformt war als andere Sucherkameras.
Das Autofokussystem misst mit Ultraschallimpulsen den Abstand der Kamera zum Motiv und stellt die Fokussiereinrichtung selbsttätig ein. Direkt nach dem Belichten, findet in der Kamera noch der Entwicklungsprozess statt.
Der Integralfilm
In der Rückwand der Polaroid Kamera fügt man eine Kassette ein, die 10 Rohbilder (7,8 x 7,9 cm oder 7,9 x 9,1 cm) enthält. Dieses Filmblattpaket mit den darin enthaltenen Rohbildern nennt sich Integralfilm (auch Trockenbild-Film genannt). Anders als beim Trennbildfilm, muss dabei kein Negativ abgezogen werden. In jedem Rohbild des Integralfilms, sind das Negativ, das Positiv und der Fixierentwickler dauerhaft in einem Stück zusammengefasst und werden dann im sogenannten Einblattverfahren zusammen entwickelt.
Beim Auswerfen des Bildes aus der Kamera, verteilen zwei Walzen eine alkalische Paste auf der Negativschicht des Rohlings. In der Paste befindet sich zudem noch ein lichtundurchlässiger Verdunkler. Diese Paste fließt nun durch sämtliche Schichten des Bildes und aktiviert dadurch den Farbentwickler, der die Silberhalogenid Körner blockiert. Nun steigt der Farbentwickler wieder zurück zur Deckschicht auf, die Paste wird transparent und das Bild erscheint auf der Oberfläche.
Der Trennbildfilm
Das Trennbildfilm-Verfahren, wurde hauptsächlich in der Anfangszeit der Sofortbildkameras genutzt. Später setzte sich dann aber der Integralfilm durch, da dieser in der Handhabung leichter für den Verbraucher war. Die Fotos, die durch das Trennbildfilm-Verfahren zustande kamen konnten bis 1963 nur in schwarz-weiß entwickelt werden. Bei diesem Verfahren wurde nach der Bildaufnahme ein Rollfilm aus der Kamera ausgeworfen, an dem das Negativ als auch das Positiv noch zusammen klebten.
Nach einiger Entwicklungszeit musste man nun das Negativ vom Positiv trennen und dieses dann innerhalb der nächsten 20 Sekunden mit Klarlack mittels eines Schwammes überziehen. Das Negativ bleibt dann als Abfall zurück. Trennbildfilme waren zudem sehr wärmeempfindlich und wurden nach der Erfindung des Integralfilms nicht mehr in den Polaroid Kameras benutzt.
Das Fotopapier
Dieses Verfahren ist das modernste der heutigen Polaroid Kameras und kam erstmals 2008 im PoGo-Drucker auf den deutschen Markt. Das Verfahren nennt sich Zink-Drucktechnik und das Papier besteht aus drei übereinanderliegenden Emulsionsschichten die sich aus Mikrokristallen zusammen setzen (Gelb, Magenta und Cyan). Das Fotopapier ist aus folgender Schichtenfolge zusammen gesetzt:
- gelbe Emulsion, die durch einen kurzen Hitzeimpuls von 200 °C aktiviert wird
- magentafarbene Emulsion, die durch einen mittleren Hitzeimpuls von 150 °C aktiviert wird
- transparente Trägerschicht
- cyanfarbene Emulsion, die durch einen längeren Hitzeimpuls von 100 °C aktiviert wird
- Grundträger
- Klebebeschichtung
- Abdeckpapier
Da das Zink-Verfahren ohne Tinte auskommt, können die Geräte sehr kompakt verbaut werden und sind nicht größer als eine Digitalkamera.
Die Patente für dieses Verfahren liegen bei der Firma ZINK Imaging, welche ein Tochterunternehmen von Polaroid ist.
Alte Kamera, neuer Film!
Schätzungen zufolge sind weltweit noch ca. 300 Millionen Sofortbildkameras aus den 80ern im Umlauf. Das war auch der Grund für die hohe Nachfrage bei den neuen Filmen für die alten Kameras.
Da die meisten der Bausteine die es dafür benötigt einen Film herzustellen, nicht mehr auffindbar waren, hat es auch fast zwei Jahre gedauert bis der erste Film für die alten Kameras 2010 in die Produktion ging.
Seitdem steigt nicht nur die Nachfrage der alten Filme wieder, sondern auch die allgemeine Nachfrage nach der Polaroid Kamera.
Neue Kameras, alter Spaß!
Die Sofortbildkamera ist nach wie vor ein rießen Spaß, bei dem es darum geht Bilder auf einer Party, Hochzeit oder sonst wo zu schießen, und sich anschließend einen Gag aus den entstandenen Bildern zu machen.
Sie passt aber auch sehr gut zu einem Wanderausflug oder dem Besuch mit Freunden in einem Erlebnispark.
Man hat mit einer Polaroid Kamera also immer einen tragbaren Fotoautomaten bei sich, mit dem man ganz spontan und ohne großen Aufwand ein Porträt schießen, und eine feste Erinnerung in den Händen halten kann.
Die Geschichte der Polaroid Kamera
Die ersten Polarisationsfolien wurden vom Physiker Edwin Herbert Land entwickelt, für die er 1933 auch ein Patenterteilt bekam. 4 Jahre später machte er sich dann in Boston mit einer eigenen Firma selbständig und nannte das Unternehmen Polaroid. Die Folien wurden unter anderem in Sonnenbrillen verbaut.
Am 21. Februar 1947 stellte der Physiker dann den ersten Fotoapparat, den wir heute als Polaroid Kamera kennen, auf der Optical Society of America vor. Wie schon erwähnt war die Faszination über den dafür entwickelten Film größer, als über die Polaroid Kamera.
Das Unternehmen wurde durch den Verkauf der Sofortbildkameras so bekannt, dass sich der Begrfiff Polaroid Kamera allgemein als Gattungsname etablierte. Der heutige Rechtsinhaber des Unternehmens Polaroid Inc. ist PLR IP Holdings.